Den AdWords Qualitätsfaktor zu optimieren ist eine große aber meist lohnenswerte Herausforderung, zu der es verschiedene Möglichkeiten gibt. Die Herausforderung liegt insb. darin, dass die Einflussfaktoren zwar bekannt sind, nicht aber deren genaue Gewichtung und deren Zusammenspiel. Zudem werden die bekannten Faktoren von Google relativ zu den Mitbietern betrachtet, d.h. wenn meine Mitbieter bspw. ihre Klickraten verbessern und ich nicht, wird mein Qualitätsfaktor sinken.
Folgende 4 großen Bestandteile des Quality Scores sollen näher beleuchtet werden:
- Kampagnen- und AdGroup Struktur optimieren
- Anzeigentexte optimieren
- Historische Klickrate
- Zielseite
- Anzeigenerweiterungen – neu seit Oktober 2013
Bei der Optimierung gilt: was nicht kaputt ist, sollte man nicht reparieren. Sprich Keywords mit QF von 10 würde ich möglichst nicht anfassen. Sicher kann man dem/den existierenden Text/en noch einen oder weitere Texte zur Seite stellen, um die Auswirkungen auf die CTR zu analysieren, aber bspw. beim Umgruppieren (Umziehen eines Keywords in eine andere Kampagne oder AdGroup) sollte man mit Top bewerteten Keywords sehr vorsichtig umgehen.
Es gibt Keywords, die generell einen schlechten Qualitätsfaktor haben, weil nach der historischen Erfahrung von Google niemand unter diesen Begriffen die Anzeigen anklickt sondern nur die organischen Ergebnisse. Diese Keywords sind häufig sehr generisch oder rein informativ (z.B. Wetter). Auffällig an diesen Begriffen ist, dass bei Suche nach ihnen keine oder kaum Werbeanzeigen zu finden sind.
Ebenso sind sehr kurze Begriffe (Abkürzungen mit 2-4 Buchstaben) häufig mit chronisch niedrigen Qualitätsfaktoren belegt. Das liegt daran, dass Abkürzungen meist mehrere Bedeutungen haben (z.B. steht die Abkürzung GWP für German Water Partnership, Gesellschaft Wirtschaft Politik, Good Weighing Practice oder auch für Global Warming Potential). Da bei Eingabe eines solchen Begriffes nie feststeht, welche der dahinterliegenden Bedeutungen gemeint war, kann auch nie eine besonders hohe Relevanz einer Anzeige zu dem Begriff feststehen und höchstwahrscheinlich auch keine guten Klickraten damit erzielt werden. Da Google genügend Daten und Erfahrungswerte über das Such- und Klickverhalten der User hat, kann somit auch von vornherein Keywords dieser Art ein schlechterer Qualitätsfaktor auferlegt werden.
Für die Optimierung des Qualitätsfaktors sind insbesondere die Begriffe prädestiniert, die ein hohes Suchvolumen und schlechte Klickraten aufweisen (man schöpft nicht den möglichen Traffic ab), die relativ hohe Kosten verursachen (ein höherer QF führt direkt zu niedrigerem CPC oder zu besserer Position) oder die sehr profitabel sind (man kann durch Steigerung der Klickrate direkt den Profit der Kampagnen erhöhen).
Beginnen werden wir nun mit dem ersten Teilbereich Kampagnen- und AdGroup Struktur optimieren.